Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V.(DGO)
DGO-Bezirksgruppe Thüringen
Nach dem erfolgreich stattgefundenen Leipziger Fachseminar wurde die Vortragsreihe der DGO-Bezirksgruppe Thüringen mit dem Thema Nachhaltigkeit in KMUs Chancen und Herausforderungen fortgesetzt. Als Referent konnte Prof. Dr.-Ing. Markus Michael, Geschäftsführer der texulting GmbH in Chemnitz gewonnen werden.
Die Firma Texulting begleitet Unternehmen und Kommunen auf ihrem Weg zur Erfüllung der Nachhaltigkeitsanforderungen und verbindet Nachhaltigkeit mit Wachstum für mittelständische Unternehmen. Der Begriff Nachhaltigkeit wurde im Vortrag durch folgende drei Säulen charakterisiert:
- Ökologie:
Ressourcenschonung, Reduzierung der Umweltverschmutzung und Emission - Ökonomie:
Wirtschaftswachstum, verantwortungsvolles Unternehmertum, Innovation und Technik - Soziales:
soziale Gerechtigkeit, Gesundheit, Partizipation und Demokratie
Diese Betrachtungen werden durch globale Herausforderungen wie Klimaziele, wandelnde Märkte, Regulierung sowie geopolitische Risiken verursacht. Die Umsetzung der 17 globalen Ziele in der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung dient als Orientierung. Für die Abfassung von Nachhaltigkeitsberichten sind gegenwärtig 13 Unternehmerziele zu berücksichtigen.
Prof. Markus Michael (l.) und Mathias Fritz (Bild: Dr. Kutzschbach)
Der Nachhaltigkeitsbericht für mittlere und kleine Unternehmen zeigt die ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen eines Unternehmens und gibt ihre Nachhaltigkeitsbemühungen an. Der Referent gab einen Einblick zu Chancen und Herausforderungen der Nachhaltigkeit in KMUs, speziell am Beispiel eines Automobilzulieferers. Ein Schwerpunkt im Nachhaltigkeitsbericht ist die CO2-Bilanzierung (Scope 1 & 2).
Zum Schluss des Vortrags wurden Möglichkeiten und Schwerpunkte der Nachhaltigkeitsberichte aufgezeigt. Eine angeregte Diskussion schloss die Veranstaltung ab. Der DGO-Bezirksgruppenvorsitzender Thüringens, Mathias Fritz, dankte Prof. Markus Michael für seine interessanten Ausführungen und gab den Termin für die nachfolgende Veranstaltung bekannt.Dr. Peter Kutzschbach
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Galvanisch hergestellte Hohlstrukturen – Deutsch-Türkisches FuE-Projekt WaxCelMet erfolgreich beendet
Am 5. März fand nach Mitteilung der DGO am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz das finale Projektausschusstreffen des internationalen IGF-Projekts WaxCelMet statt. Ziel des auf zwei Jahre angelegten Vorhabens war die Herstellung von zellulären Wachs-/Metall-Hohlstrukturen für Wärmetausch- und Wärmespeicheranwendungen.
Der Projektarbeitsplan sah vor, zunächst Hohlkammer-Grundstrukturen mit Hilfe von additiver Fertigung und Spritzgießen aus Wachs sowie aus sogenannten PCM-Verbundmaterialien herzustellen. Über einen mehrstufigen Prozess wurden diese Grundstrukturen dann galvanisch mit Kupfer beschichtet. Das Wachs wurde anschließend ausgeschmolzen, so dass zwei voneinander getrennte Volumina für Wärmetauschanwendungen zur Verfügung stehen. Die PCM-Verbundmaterialien (Phase-Change-Materials) sollten im zweiten Anwendungsszenario hingegen in der Struktur verbleiben und als Wärmespeicher fungieren.
Der türkische Projektpartner – die Türkisch-Deutsche Universität in Istanbul – verfolgte in dieser Konstellation die Entwicklung von spritzgussfähigen Wachs-PCM-Verbundwerkstoffen. Auf deutscher Seite übernahm das Fraunhofer-Institut IWU, Chemnitz, das strömungsoptimierte Design der Hohlstrukturen sowie die Entwicklung eines skalierbaren Herstellungsprozesses für die Wachsgrundstrukturen. Die TU Chemnitz verantwortete die galvanische Kupferabscheidung mit Schichtdicken bis zu 200 µm einschließlich Abscheidesimulationen als Basis für die geometrische Optimierung der Hohlstrukturen.
Laut Teilprojektleiter Dominik Höhlich erwies sich die der Kupferabscheidung vorgelagerte Vorbehandlung der Wachsoberfläche aufgrund der wachsseitig limitierten Prozesstemperaturen als besonders knifflig. Hierfür konnte dank umfassender Unterstützung vonseiten der beteiligten Unternehmen eine Lösung gefunden und auf einen Demonstrator übertragen werden.
Das FuE-Vorhaben wurde von der DGO-Geschäftsstelle übergeordnet koordiniert. Weiterführende Informationen erhalten interessierte Unternehmen bei Dr. Daniel Meyer (E-Mail: d.meyer@dgo-online.de).
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Zentralverband Oberflächentechnik e. V.(ZVO)
ZVO 2.0-Wissensreise nach Istanbul
Insgesamt 16 Teilnehmer reisten nach Mitteilung des ZVO vom 13. bis 16. Mai 2025 nach Istanbul zur ersten – und bereits nach wenigen Tagen ausgebuchten – Wissensreise organisiert von ZVO 2.0, den Nachwuchsunternehmern des ZVO.
Nach einem Kennenlern-Abendessen über den Dächern Istanbuls startete der erste Tag mit einem Besuch bei EJOT Tezmak, der türkischen Niederlassung von EJOT. Die Teilnehmer erhielten spannende Einblicke in die Schraubenfertigung und Galvanik im Rahmen einer eindrucksvollen Werksführung. Am Nachmittag folgte eine kurzweilige Stadtführung. Der zweite Tag begann mit einer Bootsüberfahrt über den Bosporus – trotz des Ausfalls des Friedensgipfels war der Verkehr enorm und so kam die Delegation noch rechtzeitig beim ersten Termin an. Danach stand die Besichtigung der POP-Anlage und Metallfertigung der Alba Gruppe auf dem Programm.
Am Nachmittag besuchte die Gruppe Politeknik Metal, ein Unternehmen von MacDermid Enthone und führender Anbieter im Bereich Aluminiumoberflächen in der Türkei. Danach traf sie sich mit dem türkischen Oberflächenverband TÜYİDER zum intensiven Austausch. Dabei wurde ein Gastgeschenk an ZVO-Vorsitzenden Jörg Püttbach überreicht. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen mit spannenden Gesprächen und viel Potenzial für zukünftige Kooperationen.
Die Teilnehmer waren beeindruckt von der hohen Professionalität der besuchten Unternehmen und des türkischen Verbands, der Gastfreundschaft der Gastgeber sowie dem Engagement der lokalen Ansprechpartner. Die Reise hat eindrucksvoll gezeigt, wie wertvoll ein Blick über den eigenen Tellerrand ist: Solche Wissensreisen ermöglichen einzigartige Einblicke in die Industrie und Oberflächentechnik anderer Länder – fachlich wie kulturell. Es wurden zahlreiche Kontakte geknüpft, eine Gegeneinladung nach Deutschland ist bereits ausgesprochen. Und: Die Reise hat definitiv Wiederholungspotenzial für die Folgejahre.
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Fachverband Galvanisierte Kunststoffe e. V.(FGK)
FGK auf Fachkonferenz Interieur im Automobil x InSuM
Der FGK, vertreten durch die Vorstandsmitglieder Stefan Tilke und Markus Dahlhaus, beteiligte sich als Aussteller an der Fachkonferenz Interieur im Automobil x InSuM vom 13. bis 14. Mai 2025 im Audi Sportpark, Ingolstadt. Themenschwerpunkte waren das Recycling und der Einsatz von biobasierten Rohstoffen.
Im Rahmen der Fachausstellung, die parallel zu der von Bayern Innovativ initiierten Tagung stattfand, stellte der FGK seine Verbandsinitiative Creon Metal Surfaces vor.
Die Veranstaltung war gut besucht von Zulieferern für Lösungen rund um Materialien oder technische Lösungen im Fahrzeuginnenraum. Darüber hinaus waren Studenten einer Hochschule eingeladen, die sich über Trends und Themen im Innenraum informierten. Die Vorträge beleuchteten die Sichtweisen verschiedener OEM und OEM-Designer oder brachten Entwicklungen in Indien und China näher – auch in Abgrenzung zu Europa.
Der FGK-Stand war präsent platziert und dank verschiedener Bauteile mit Echtmetalloberfläche und diversen ausgestellten Farbtönen gut frequentiert. In den Gesprächen, wie auch in den Vorträgen, zeigte sich das große Interesse an der Kreislauffähigkeit von Materialien. Dieses Thema scheint den CO2-Footprint zunehmend zu verdrängen. Der FGK konnte die Recyclingkette – geschredderte alte Galvanikbauteile, daraus gewonnenes Regranulat, die daraus gefertigte Musterplatte, das in CREON-Qualität beschichtete Bauteil – veranschaulichen und die Gesprächspartner, vom Designer bis zum Werkstoffstudenten, mit dem Ergebnis beeindrucken.
Anders als bei regulären Messen waren kaum potenzielle Direktkunden vor Ort, dafür aber einzelne Entscheider, Multiplikatoren oder Designer. Leider war die Streubreite des Publikums aber insgesamt sehr hoch und die Zahl der Vertreter aus für den FGK relevanten Zielgruppe eher klein.
- https://fgk.zvo.org/
Verein Deutscher Ingenieure e.V.(VDI)
VDI Young Engineers starten Coaching Programm für junge Ingenieurinnen und Ingenieure
Berufseinstieg, erste Jobs, neue Verantwortung – die Zeit nach dem Studium ist voller Chancen, aber auch jeder Menge Unsicherheiten. Das neue Coaching-Programm der VDI Young Engineers unterstützt Berufseinsteigerinnen und -einsteiger beim Start in den Job und ins Ehrenamt. Der Kick-off fand am 17. Mai auf dem Young Engineers Kongress in Düsseldorf statt.
Der Übergang vom Studium ins Berufsleben markiert für viele junge Menschen einen neuen Lebensabschnitt – begleitet von zahlreichen Fragen: Was kann ich? Wo will ich hin? Wie finde ich meinen Weg? Genau hier setzt das neue Coaching-Programm an. Es richtet sich laut VDI an Studierende im letzten Semester sowie an Ingenieurinnen und Ingenieure mit bis zu vier Jahren Berufserfahrung. Diesen bietet das Programm nicht nur praxisnahe Unterstützung in den drei Coaching-Strängen Karriereplanung, Soft Skills und Leadership, sondern auch ein starkes Netzwerk aus Gleichgesinnten. Wir wollen jungen Menschen nicht nur Orientierung geben, sondern auch das nötige Rüstzeug mitgeben, um in Beruf und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, sagtVDI-Mitarbeiter Michael Spiekerkötter.
Ziel ist es, die Teilnehmenden sowohl für den beruflichen Alltag als auch für ein mögliches ehrenamtliches Engagement zu stärken. Der Kick-off am 17. Mai in Düsseldorf bildete den Auftakt für weitere intensive Coaching-Sessions, die virtuell fortgeführt werden. Persönlichkeitsanalysen, Peer-Coaching und 1:1-Begleitung machen das Programm besonders. Neben den fachlichen Inhalten geht es auch um Vernetzung. Das Coaching-Programm wird 2025 erstmals pilothaft durchgeführt.
Bereits beim ersten Durchlauf verzeichnete das Programm mit 50 Anmeldungen mehr Teilnehmende als erwartet. In einer Zeit mit steigenden gesellschaftlichen Herausforderungen, stärken wir junge Ingenieurinnen und Ingenieure für ihren Berufseinstieg, so Tilmann Bruns, Vorstandsmitglied der Young Engineers, beim Auftakt in Düsseldorf. So könnten sie Herausforderungen als berufliche Chance nutzen. Die hohe Bewerbungszahl beim erstmaligen Durchlaufen zeige: Das Programm biete einen echten Mehrwert.
Für weitere Informationen steht Michael Spiekerkötter als Ansprechpartner gerne zur Verfügung (E-Mail: spiekerkoetter@vdi.de)
- www.vdi.de