Dechema-Preis 2023 für Felix Löffler

Werkstoffe 08. 10. 2024
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Dipl.-Phys. Dr. Felix Löffler vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung Biomolekulare Systeme (MPIKG) in Potsdam erhält den Dechema-Preis 2023. Damit werden nach Mitteilung der Dechema seine bahnbrechenden und wegweisenden Arbeiten zur Entwicklung von Multimaterialien durch 3D-Drucktechniken gewürdigt.

Der Dechema-Preis der Dechema Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V. wird jährlich für herausragende Forschungsarbeiten vergeben, welche die Technische Chemie, die ­Verfahrenstechnik, die Biotechnologie und das Chemische Apparatewesen betreffen. Als wichtige Gesichtspunkte für die Beurteilung gelten Originalität sowie wissenschaftlicher und technischer Fortschritt. Die Arbeiten sollen vorzugsweise an europäischen Hochschulinstituten, wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen oder in industrieller Tätigkeit ausgeführt worden sein. Der Preis ist mit 20 000 Euro dotiert. Dipl.-Phys. Dr. Felix Löffler erhält den Dechema-Preis 2023 für seine bahnbrechenden und wegweisenden Arbeiten zur Entwicklung von Multimaterialien durch 3D-Drucktechniken.

Neue Technologien für die Herstellung von Microarrays, insbesondere der von Felix Löffler erfundene Multimaterial-Nano-3D-Drucker, ermöglichen erstmals Hochdurchsatzanalysen für die Krankheitsforschung, ­Diagnostik und Materialforschung. Mit seiner Arbeitsgruppe forscht er an der Erzeugung von komplexen Microarrays, die viele verschiedene Biomoleküle beziehungsweise ­Materialien auf der Oberfläche bieten. Mit diesen Arrays sollen unter anderem neue Biomarker für Krankheiten gefunden und neue Katalysatoren für eine dekarbonisierte Zukunft entwickelt werden.

Seine Arbeitsgruppe zeichnet sich durch eine hohe Interdisziplinarität aus: Sie forscht in den Bereichen Chemie (Oberflächenchemie, parallele organische Synthese), Materialwissenschaften (Synthese von Kompositmaterialien, Katalysatoren), Ingenieurwissenschaften (Maschinenentwicklung, Robotik, Prozess­automatisierung), Physik (Laserprozessierung, Simulation, maschinelles Lernen) und Biologie, Biotechnologie, Bioinformatik (Proteininteraktionen, Infektionskrankheiten), berichtet die Dechema.

Felix Löffler studierte Physik und Biophysik in Heidelberg und schloss sein Studium 2009 mit dem Diplom ab. Während seiner Promotion war er Stipendiat des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Seine Arbeit wurde mit dem Gips-Schüle-Preis ausgezeichnet. Er konnte ein Postdoktoranden-Stipendium der Carl-Zeiss-Stiftung für eine Nachwuchsgruppe am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) einwerben und damit erste unabhängige Forschungen in den Ingenieurwissenschaften und in der Biotechnologie durchführen.

Während seines Auslandsaufenthalts 2014 an der University of California, Berkeley, USA, (KIT-internes Stipendium des Karlsruhe House of Young Scientists), arbeitete er in einem Projekt an der Immunologie und ­Virologie von Denguefieber. Diese Forschung hat zu zwei Industrieprojekten geführt (u. a. mit der Firma PEPperPRINT), die durch das Department of Homeland Security (USA) mit 1 Million Dollar gefördert wurden. Seit 2017 ist er Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) in Potsdam, wo er den mit 2,25 Millionen Euro dotierten BMBF NanoMatFutur-Nachwuchswettbewerb mit dem Projekt cLIFT – eine Hochdurchsatz-Synthesemethode für on-demand Molekülbibliotheken gewinnen konnte. Basierend auf seiner Erfindung – dem Multimaterial-Nano-3D-Drucker – konnte er damit seine unabhängige, allein aus Drittmitteln finanzierte Gruppe am MPIKG im Bereich der Chemie und Verfahrenstechnik aufbauen.

Im Laufe seiner noch jungen Karriere wurde er mit einer Reihe von Ehrungen und Stipendien (u. a. DFG Heisenberg, ERC StG reserve list) ausgezeichnet. Felix Löffler hat außerdem neun Patente angemeldet, davon sechs als Haupterfinder und wurde über die ­Jahre zu zahlreichen Vorträgen und ­renommierten Veranstaltungen (Lindau Nobel Laureate Meeting, Global Young Scientists Summit in Singapur) eingeladen. Seit 2020 ist er ausgewähltes Mitglied des Early Career Advisory Boards der Zeitschrift Chemistry – A European Journal, und seit 2021 Mitglied der Auswahlkommission des Nexus-Programms der Carl-Zeiss-Stiftung.

Text zum Titelbild: Dipl.-Phys. Dr. Felix Löffler(© MPIKG)

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