Der weltweite Rohstoffmangel hält die Welt in Atem. Es ist nicht abzusehen, wo sich die Rohstoffpreise nach mehr als zwei Jahren Corona-Krise und Ukraine-Krieg einpendeln werden. Doch nicht nur der Preis der benötigten Rohstoffe stellt für Unternehmen eine enorme Belastung dar, auch der anhaltende Rohstoffmangel und die damit fehlende Planungssicherheit seitens des Einkaufs lassen viele Unternehmen straucheln.
Die Nachfrage nach Investitionen in eigene Recyclingsysteme hat in den letzten Monaten an Dynamik gewonnen. Ein internes Recyclingsystem ermöglicht zumindest eine teilweise Entspannung innerhalb der Materialversorgung und sichert den Unternehmen in schweren Zeiten wie diesen einen langfristigen Wettbewerbsvorteil.
Die Spiraltec GmbH bietet für das Recycling von freien Säuren und freien Laugen aus Prozesslösungen eine umweltfreundliche und wirtschaftlich interessante Alternative zu herkömmlichen Verfahren. Das Wickelmodul WD wird zur kontinuierlichen und stationären Abwasseraufbereitung eingesetzt. So werden bis zu 90 Prozent der freien Säuren, bis zu 70 Prozent der freien Laugen und nahezu 100 Prozent der Metalle auf höchster Wertstufe zurückgewonnen.
Als Industrien für einen Einsatz dieser Module können exemplarisch die Oberflächentechnik, die Leiterplattenindustrie und die Halbleiterindustrie genannt werden.
Das Verfahren Diffusionsdialyse
Die Wickelmodule der Spiraltec GmbH setzen das Verfahren der Diffusionsdialyse im Gegenstrombetrieb in einer Zylindergeometrie ein. Die Diffusionsdialyse ist ein Membrantrennverfahren, das auf der Durchströmung zweier Kanäle mit zwei verschiedenen Fluiden, die durch eine semipermeable Membran getrennt sind, basiert. Ein Stofftransport erfolgt vereinfachend von konzentrierten zu verdünnten Fluiden bis der Konzentrationsunterschied ausgeglichen ist. Mit einer selektiven Membran können gezielt bestimmte Bestandteile aus dem konzentrierten Fluid herausgetrennt werden, indem der Widerstand für andere Bestandteile erhöht wird.
Verfahren der Diffusionsdialyse mit Wickelmodulen der Spiraltec am Beispiel der Säurerückgewinnung
Wickelmodule mit spezieller Geometrie
Durch den gewickelten Aufbau weist das Modul der Spiraltec GmbH eine hohe Packungsdichte auf, so dass bei gleichem Platzbedarf wesentlich mehr Metall ausgeschleust werden kann als bei konventionellen Membranmodulen. Diese Bauweise ermöglicht zudem eine hohe Prozessverfügbarkeit und geringe Wartungszeiten.
Die gesamten Lifecycle-Kosten werden durch das System der Diffusionsdialyse gesenkt: Durch die höhere Effizienz und die Wiederverwendung der rückgewonnenen Rohstoffe sind die Lifecycle-Kosten gegenüber vergleichbaren Verfahren deutlich reduziert. Die Technologie wird durch folgende Punkte charakterisiert:
- kein Druckluft- und kaum Stromverbrauch; was zu Energieeinsparungen führt bei immer steigenden Strompreisen
- Senkung der Hilfsmittel, zum Beispiel für die Elektrolyte zum Eloxieren oder die Neutralisation von wässrigen Lösungen; daraus ergeben sich Materialeinsparungen bei steigender Rohstoffknappheit und steigenden Rohstoffpreisen
- geringere Abwassermengen; so kann die Abwassermenge, im Vergleich zu gängigen Konkurrenzverfahren, um bis zu 70 Prozent reduziert werden
Das Unternehmen
Die Spiraltec GmbH mit Sitz in Sachsenheim, Baden-Württemberg, hat sich auf die eigens entwickelte Wickelgeometrie spezialisiert und darauf weltweiten Patentschutz gesichert. Das aufstrebende Unternehmen beliefert mittlerweile mehr als 15 Länder weltweit mit ihrer Recyclingtechnologie.