VDI-Richtlinienreihe Additive Manufacturing um Materialextrusion ergänzt

Werkstoffe 02. 09. 2019
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Die Richtlinienreihe VDI 3405 Additive Fertigungsverfahren bietet mit 15 veröffentlichten Blättern umfangreiche Hilfestellungen beim praktischen Einsatz der additiven Fertigungsverfahren. Die neuen Richtlinienentwürfe VDI 3405 Blatt 3.4 und VDI 3405 Blatt 4.1 gehen praxisorientiert auf das Verfahren der Materialextrusion, auch FDM (Fused Deposition Modelling) oder FLM (Fused Layer Modelling) genannt, ein. VDI 3405 Blatt 3.2 ergänzt die Reihe mit der Definition von verfahrensübergreifenden Prüfkörpern.

Die VDI 3405 Blatt 3.4 Additive Fertigungsverfahren; Gestaltungsempfehlungen für die Bauteilfertigung mit Materialextrusionsverfahren zeigt Konstrukteuren und Fertigungsplanern, wie additive Fertigungsverfahren, die auf Materialextrusion basieren, angewendet werden. Die Richtlinie empfiehlt, die Potenziale der hohen Gestaltungsfreiheit der additiven Fertigungsverfahren auszuschöpfen. Durch die Gegenüberstellung von geeigneten und ungeeigneten Konstruktionen für die Materialextrusion werden die für die Bauteilgestaltung relevanten spezifischen ­Eigenschaften schnell kennengelernt. Damit können fertigungsgerechte Konstruktionen realisiert werden.

Die Richtlinie VDI 3405 Blatt 4.1 Additive Fertigungsverfahren; Ergänzungen zu ISO/ASTM DIS 52903-1: Materialextrusion von Kunststoffbauteilen; Charakterisierung des Filaments legt bereitzustellende Kennwerte mit entsprechenden Prüfverfahren für die Material­qualifizierung und -überwachung von Fila­menten für die Materialextrusion fest. Die Richtlinie geht auf die Verpackung und Lagerung von Filamenten, die Angaben des Werkszeugnisses sowie die Materialeinfluss­parameter ein. Die in dieser Richtlinie empfohlenen Prüfverfahren und Materialangaben richten sich an Materialhersteller für die Anwendung in Werkzeugnissen sowie an die Verarbeiter im Rahmen der Wareneingang- und Prozesskontrolle.

Da immer mehr additive Fertigungsverfahren ein industrierelevantes Qualitätsniveau erreichen, gewinnt eine verfahrensübergreifende Vergleichbarkeit der Qualitätsmerkmale zunehmend an Bedeutung. Mit dem Entwurf von VDI 3405 Blatt 3.2 Additive Fertigungsverfahren; Gestaltungsempfehlungen; Prüfkörper und Prüfmerkmale für limitierende Geometrieelemente steht eine weitere Richtlinie zur Verfügung, mit der unterschiedliche Verfahren und verschiedene AM-Maschinen hinsichtlich kritischer Geometrien miteinander verglichen werden können.

Herausgeber der Richtlinien VDI 3405 Blatt 3.4, VDI 3405 Blatt 4.1 und VDI 3405 Blatt 3.2 ist die VDI-Gesellschaft ­Produktion und Logistik (GPL). Die Richtlinien sind im Juli 2019 als Entwürfe erschienen und können zum Preis von 65,20 Euro (VDI 3405 Blatt 3.4), 55,90 Euro (VDI 3405 Blatt 4.1) und 74,00 Euro (VDI 3405 Blatt 3.2) beim Beuth Verlag (www.beuth.de) bestellt werden. VDI-Mitglieder erhalten zehn Prozent Preisvorteil auf alle VDI-Richtlinien. Die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinie durch Stellungnahmen besteht durch Nutzung des elektronischen Einspruchsportals oder durch schriftliche Mitteilung an die herausgebende Gesellschaft (E-Mail: gpl@vdi.de). Die Einspruchsfrist endet am 30. September 2019 beziehungsweise 31. Dezember 2019.

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