DEBURRING – Direkt in den Zellen und Zentren

Oberflächen 05. 09. 2017
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Die Marktbeobachter von Kullen-Koti sehen in der Metallbearbeitung einen deutlichen Trend zum vollautomatisierten und prozessintegrierten Entgraten mit Werkzeugbürsten. Insbesondere fallspezifisch ausgelegte Abrasivbürsten haben immer häufiger ihren festen Platz in den Tooling-Magazinen von Bearbeitungszentren und Fertigungszellen.

Zumindest in der westeuropäischen Industrie ist das manuelle Entgraten von Gussteilen mit dem Winkelschleifer oder am Schleifband nicht mehr der aktuelle Stand der Technik. Vielerorts erfolgt das Entgraten – und auch das Oberflächen-Finishing – inzwischen vollautomatisch als integrierter Prozessschritt innerhalb der Metallbearbeitung. Zentrale Aufgaben übernehmen dabei vor allem leistungsfähige Abrasivbürsten. Sie lassen sich kundenspezifisch auslegen und als schleifende Werkzeuge direkt in den Bearbeitungszentren oder Roboterzellen einsetzen. Hier stehen nach Aussage von Uli Vollmer, Entwicklungsleiter von Kullen-Koti, die Entgratbürsten immer häufiger neben den Messerköpfen und Präzisionsbohrern in den Werkzeug-Magazinen, sodass sie sich – wie alle anderen Tools – schnell wechseln und einspannen lassen.

Gegossen oder gedreht

Gegossene Tellerbürsten und gedrehte Innenbürsten sind es neben den Walzen- und Flexbürsten diese beiden Grundtypen, die der Marktanalysen zufolge im prozessintegrierten und robotergestützten Entgraten derzeit erheblich an Bedeutung gewinnen, so Entwicklungschef Vollmer. Das besondere Merkmal der gegossenen Tellerbürsten – eines relativ jungen Produkts im Portfolio von Kullen-Koti – ist ihr tief in den Bürstenkörper eingegossener und sehr dicht stehender Besatz. Dank seiner hohen Formstabilität ermöglicht er bei hoher Abtragleistung ein außergewöhnlich präzises und definiertes Entgraten und Verrunden von Kanten. Die fertigungstechnische Domäne der gedrehten Innenbürsten von Kullen-Koti ist hingegen die Bearbeitung von Bohrungen und Innengewinden. Zu den weiteren Hauptaufgaben dieser Bürstentypen gehören das Entgraten und Verrunden von Kanten an O-Ring-Einstichen, Querbohrungen und anderen Verschneidungen sowie auch das Reinigen von Innengewinden. Diese mit zylindrischen, konischen und sogar gestuften Querschnitten lieferbaren Bürsten kommen nach Aussage von Uli Vollmer vermehrt als Bearbeitungswerkzeuge an den mehrachsigen Knickarm-Robotern in der Automobil-
industrie zum Einsatz.

Viele Fragen führen zur richtigen Bürste

Grundsätzlich sind die Abrasivbürsten der Kullen-Koti für das prozessintegrierte Entgraten sehr robust ausgelegt, damit sie über eine lange Standzeit ein gleichbleibendes Qualitätsniveau einhalten. Davon abgesehen, lassen sie sich aber in vielerlei Hinsicht auf den konkreten Anwendungsfall des Kunden abstimmen. Unter anderem bestimmen Geometrie und Werkstoff der zu bearbeitenden Bauteile das Material des Besatzes sowie die Größe und Art des Korns. Eine häufig eingesetzte Ausführung ist dabei zum Beispiel die Polyamidfaser mit eingebetteten Schleifmitteln aus Siliziumcarbid, Aluminiumoxid, Keramik oder gar Diamant. Auch die Fragen, welche Taktzeiten der Anwender vorgibt und ob eine Plan- oder Umfangsbearbeitung angestrebt wird, haben Einfluss auf die Auswahl der Bürste(n). Mitunter kommt es sogar vor, dass eine Drahtbürste aufgrund ihrer schlagenden Wirkung zum besseren Entgratergebnis führt als eine schleifende Abrasivbürste. All das gilt es im Vorfeld zu klären.

Uli Vollmer betont in diesem Zusammenhang, dass im Idealfall der Maschinen- oder Anlagenbauer den Anbieter der Werkzeuge bereits während der Entwicklungsphase mit einbindet. So kann Kullen-Koti auch die technischen Leistungsparameter des Bearbeitungszentrums oder Roboters in die Auslegung der Werkzeugbürsten mit einfließen lassen.

Das fertigungsintegrierte und vollautomatisierte Bürstenentgraten bietet dem Anwender eine Fülle von Vorteilen, die seinen kompletten Bearbeitungsprozess effizienter machen. Am augenfälligsten ist dabei, dass das Bauteil hierbei direkt im Bearbeitungszentrum oder in einer Roboterzelle fertiggestellt wird. Es schließt sich also kein weiteres mechanisches Bearbeitungsverfahren mehr an und das Bauteil kann sofort weiterlaufen – beispielsweise Richtung Teilereinigung und Beschichtungsanlage. Uli Vollmer verweist außerdem auf den Beitrag, den das prozessintegrierte Bürstenentgraten zur Arbeitssicherheit leistet: Die für das manuelle Entgraten typischen Schnittverletzungen gehören dadurch seiner Überzeugung nach der Vergangenheit an.

KULLEN-KOTI GmbH, Am Heilbrunnen 83, D-72766 Reutlingen

  • www.kullen.de / www.koti-eu.com

Halle 1, Stand 405.

 
 

Uli Vollmer, Entwicklungsleiter von Kullen-Koti

Gegossene Tellerbürsten mit tief in den Bürstenkörper eingegossener, sehr dicht stehender Besatz zeichnen sich durch hohe Formstabilität, hohe Abtragleistung, sehr präzises und definiertes Entgraten und Verrunden von Kanten aus

 

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