Verbandsnachrichten

Verbände 11. 03. 2016
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Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. (DGO)
Bezirksgruppe Thüringen

ZVO Umwelt- & Arbeitsschutzforum in Witten-Herdecke und Brandschutz in der Galvanotechnik

Zur ersten DGO-Bezirksgruppenveranstaltung Thüringens 2016 konnte der Bezirks­gruppenleiter Jens Heinze zahlreiche Fachkollegen begrüßen und das Jahrespro­gramm der Bezirksgruppe vorstellen. Er verwies hierbei auf das kommende Leipziger Fachseminar, welches in Kooperation mit der DGO-Bezirksgruppe Sachsen organi­siert wird.

Im ersten Vortrag zum Thema „Bericht vom Umwelt-und Arbeitsschutzforum Witten-Herdecke“ am 17.11.2015 gab Dr. Thomas Clauß, Qualitätsmanager der Firma Metallveredlung Neuhaus GmbH einen kurzen Abriss über die dort präsentierten Vorträge. Folgende Schwerpunkte des Forums wurden von Clauß näher erläutert:

  • Abwasserfreie Galvanik durch Vakuumdestillation
  • geschlossene Stoffkreisläufe
  • Vorsorgeanforderungen an Galvanikanlagen nach der TA Luft in Verbindung mit BVT-Merkblättern
  • Rechtliche Hintergründe zu Achtungsabständen bei Störfallbetrieben
  • Beispiele zur Reduzierung von Achtungsabständen durch technische Lösungs­konzepte
  • Fremdfirmeneinsätze im Betrieb zielgerichtet organisieren und überwachen – eine Maßnahme zur Existenzsicherung und Risikominimierung
  • Einstufung von Gemischen nach CLP
  • Branchenleitfaden der Berufsgenossenschaften mit aktuellem Stand und zukünftigen Auswirkungen

Im zweiten Vortrag zum Thema „Brandschutz in der Galvanotechnik“ berichtete Dieter Lenzenhuber, Verkaufsbezirksleiter Bayern, MacDermid Enthone Industrial Solutions über Ursachen und Vermeidung von Bränden in Galvanikbetrieben. Statistiken zeig­ten, dass Mitte der 90 ziger Jahre in Deutschland im Durchschnitt einmal pro Jahr ein Galvanikbrand auftrat und in den vergangenen Jahren sich die Zahl auf 3 – 4 Brände pro Jahr erhöhte. Dabei entstanden zumeist Totalverluste mit Schäden in Millionenhöhe und langfristiger Produktionsausfall.

Lenzenhuber erklärte eindrucksvoll die „10 gefährlichsten Denkfallen im Brand­schutz“ an mehreren Beispielen. Zu solchen Denkfallen, die sich bitter rächen können, zählen z.B. „Bei uns kann es nicht brennen“, „Bei uns hat es noch nie gebrannt“ oder „Die Feuerwehr ist in unmittelbarer Nähe“. Weiterhin vertraten Andere die Auffassung: „Für noch mehr Sicherheit haben wir kein Geld oder keine Zeit“, „Für uns reicht das, was der Gesetzgeber fordert“ oder „Dafür sind wir doch versichert“.

Diese Argumente resultieren meist aus Unwissenheit, mangelndem Vorstellungs­vermögen und Selbstüberschätzung. Dass es noch nie im Unternehmen gebrannt hat, ist kein Garant dafür, dass ein möglicher Brand jederzeit entstehen kann, da durch eingeführte Neuerungen meist eine Risikoänderung einhergeht.

Gerade letztes Argument bewegte den GDV – Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. zur Bildung der Arbeitsgruppe „Galvanik“, zu der auch ein ZVO-Branchensachkundigereinbezogen wurde. Ziel dieser Arbeitsgruppe war und ist die Erarbeitung von Leitlinien der deutschen Versicherer zur Schaden­verhütung für Galvanikbetriebe. Die letzte Sitzung fand dazu im November 2015 in Köln statt. Die Versicherer geben somit Vorgaben und Richtlinien an die Kunden weiter, damit diese den kompletten Versicherungsschutz genießen können.

Zum Schluss verwies der Referent auf den einzuhaltenden baulichen Brandschutz und die hierfür anwendbare TRGS 800. Einige Brandschutzmaßnahmen wurden ebenfalls eindrucksvoll an Bildern erklärt.

Nach Abschluss beider Vorträge dankte der Bezirksgruppenleiter Jens Heinze den beiden Referenten Dr. Thomas Clauß und Dieter Lenzenhuber für ihre übersichtlich und interessant gestalteten Präsentationen. Er wünschte allen Teilnehmern einen guten Start ins Jahr 2016 und weiterhin eine aktive Teilnahme an den DGO-Veranstaltungen.- M. Fritz, Dr. P. Kutzschbach-

Verband für die Ober­flächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA)

VOA durch den europäischen Dach­verband ESTAL näher am Verband European Aluminium

Der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) vertritt in Deutschland die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen aus den Bereichen Eloxieren, Beschichten und Entlacken. Auf europäischer Ebene ist der VOA Mitglied im Dachverband ESTAL (European Association for Surface Treatment on Aluminium) mit Sitz in Zürich. ESTAL vertritt 13 nationale Verbände, wie den VOA in Deutschland, und damit etwa 350 Unternehmen vor allem im mittelständischen Bereich. ESTAL-Mitglieder produzieren jährlich etwa 220 Millionen Quadratmeter (ca. 625 000 Tonnen) anodisiertes Aluminium und etwa 360 Millionen Quadratmeter (ca. 970 000 Tonnen) beschichtetes Aluminium.

Um den Einfluss zu erhöhen, hat sich ESTAL entschieden, mit dem Verband European Aluminium (EA) zu kooperieren. Der Verband EA mit Sitz in Brüssel wurde 1981 gegründet und vertritt die Interessen der gesamten europäischen Aluminiumindustrie. 70 Unternehmen und nationale Verbände sind Mitglied der EA. EA repräsentiert damit mehr als 600 Unternehmen. Ziel der Kooperation ist es, Vorteile für die nationalen Verbände wie den VOA und ihre Mitglieder zu erreichen, sowie eine Verbesserung der Positionierung des Werkstoffs Aluminium und seiner Oberflächenveredelung in Europa und den internationalen Märkten.

 

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