Ein beeindruckendes Beispiel für die Wirkung der Oberflächenbearbeitung bieten Produkte der Reichle GmbH aus Bissingen/Teck. Das Unternehmen stellt unter anderem Werkzeuge für die Fertigung von Kunststoffteilen her. Dafür wird das Lasertexturieren eingesetzt, das aus einem Stück Metall die Lederhaut eines Reptils, ein Korbgeflecht oder die Maserung von Holz werden lässt – wie der Beitrag auf Seite 11 in der vorliegenden Ausgabe zeigt. Dabei entsteht der Eindruck eines natürlichen Produkts nicht nur visuell, sondern auch beim Berühren des daraus hergestellten Kunststoffteils (wie der Berichterstatter verlauten lässt).
Diese Leistung ist eine weitere Bestätigung der Tatsache, dass Werkstoffe und Oberflächen zusammen gehören. Innovative und hochqualitative Produkte entstehen, wenn beide Technologiebereiche gemeinschaftlich betrachtet werden. Dies beginnt bei der Forschung und Entwicklung und endet in der rauen Praxis der Fertigung. Nachdruck wurde dem beispielsweise in der Forschung verliehen: An der TU Chemnitz wurde vor kurzem das Arbeitsgebiet von Prof. Dr. Thomas Lampke, einem der treibenden Fachleute der Oberflächentechnik in Deutschland, in Professur Werkstoff- und Oberflächentechnik umbenannt – und selbstverständlich auch praktiziert.
Eine Neuerung im Bereich der Messen ist die DeburringExpo, auf der vom 13. bis 15. Oktober in Karlsruhe Verfahren, Anlagen und Geräte rund um das Entgraten und Polieren von Werkstücken gezeigt werden. Auch hier geht es primär um die Erzeugung von Oberflächeneffekten. Aufgegriffen wird der Themenkreis um Werkstoffe und Oberflächen in Fachtagungen wie den ZVO-Oberflächentagen in Berlin, der Werkstoffwoche in Dresden oder auf dem Pforzheimer Werkstofftag, der dieses Jahr unter dem Thema Werkstoffaspekte in der Oberflächentechnik steht. Damit wird betont, dass geeignete Oberflächen einen optimalen Untergrund benötigen. Aspekte hierzu stellen zwei Autoren – Dr. Gietzelt auf Seite 5 und Dr. Ganz auf Seite 28 – vor, die beide auch auf der genannten Veranstaltung vortragen werden.
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