Laserbearbeitung von Glaswerkstoffen hat ein großes Wachstumspotenzial| WOTech Technical Media

Laserbearbeitung von Glaswerkstoffen hat ein großes Wachstumspotenzial

15 Referenten berichteten im Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) über aktuelle Trends und Entwicklungen in der Laserbearbeitung von Glaswerkstoffen

 

Anlässlich des Workshops „Laserbearbeitung von Glaswerkstoffen“ trafen sich am 26. November 2013 im Laser Zentrum Hannover mehr als 70 Forscher, Anwender und Hersteller zum Austausch über aktuelle Entwicklungen und Trends.

In kleinen Gruppen konnten die Teilnehmer während der Führung den Fügeprozess mit Pulverzusatzwerkstoff live erleben

 

Die Glasbearbeitung mit dem Laser ist heute in vielen Industriebereichen Stand der Technik und besitzt nach wie vor ein großes Potenzial für weitere Technologiefelder, wie beispielsweise die Displayherstellung für Mobiltelefone, für die immer dünnere gehärtete Gläser schädigungsfrei und hoch präzise geschnitten werden müssen.

Ultrakurzpulslaser (UKP) sind hierfür ein vielversprechendes Werkzeug. So ermöglichen UKP-Laser bereits jetzt hohe Schnittqualitäten bei Schnittgeschwindigkeiten von über 500 mm/s. Forscher und Hersteller arbeiten derzeit intensiv daran, die Durchsatzraten zu steigern und gleichzeitig eine hohe Bearbeitungsqualität bei immer dünneren Gläsern zu gewährleisten. Gelingt es den Akteuren, die steigenden Anforderungen an die Bearbeitung von Displaygläsern zu erfüllen und auch für beispielsweise Saphirglaswerkstoffe zu qualifizieren, könnte die Glasbearbeitung mit dem Laser den Weltmarkt für Mobiltelefone weiter erobern.

Von großem Interesse sind zudem Verfahren zum Laserstrukturieren und -bohren von Glaswerkstoffen für den Fassadenbau und die Innenraumgestaltung. Als Gestaltungselement oder funktionalisierte, rutschhemmende Oberfläche für Bäder kommen vielfach Flachgläser zum Einsatz. Die Forscher stehen hier vor der Herausforderung, neuartige Hochleistungslaserstrahlquellen zu entwickeln, um die großformatige Bearbeitung von Flachglas wirtschaftlicher zu machen.

Neben laserbasierten Trennverfahren kommt dem Glasfügen mit und ohne Zusatzwerkstoff eine immer größere Bedeutung zu. Nachdem die Anforderungen an die Festigkeit der lasergeschweißten Nähte bei Quarz- und Borosilikatglas erfüllt und die Prozesszeiten verkürzt werden konnten, arbeiten die Forscher nun daran, die Pulvernutzrate zu optimieren, thermische Nachbehandlungen zu vermeiden und die Schweißverfahren auf 3D-Glasbauteile zu erweitern. Dadurch soll das Anwendungspotenzial erheblich gesteigert werden.

Zusammenfassend zeigen die Vorträge und Diskussionen des Workshops, dass die Laserbearbeitung von Glaswerkstoffen noch ein erhebliches Potenzial birgt. Unter den 70 Referenten und Teilnehmern waren Vertreter der Herstellerseite, die vom Excimer- bis zum Femtosekundenlaser verschiedenste Systeme vorstellten und im Gespräch mit Forschern und Anwendern neue Ideen und Impulse aufnehmen konnten.

Im Anschluss an die Vorträge wurde den Teilnehmern im Rahmen einer Führung der Prozess des Glasfügens mit Zusatzwerkstoff live vorgeführt. Die Vorträge und die Führung boten sehr viel Diskussionsstoff, sodass in den Pausen und beim abschließenden get-together intensiv diskutiert wurde. Dabei zeichneten sich einige Themen für die nächste Ausgabe des Workshops in 2014 ab, u.a. die Bearbeitung optischer Flächen, die Änderung der optischen Eigenschaften von Glas sowie weitere Laserbearbeitungsverfahren.

http://www.lzh.de

 

 

 

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