Das neue Doktoratsprogramm zur Entwicklung innovativer Wasserstofftechnologien mit Fokus auf Reversible Hochtemperaturelektrolyse startet im Februar 2023. AIT und die Technische Universität Graz stärken so weiter ihre Zusammenarbeit in der systemischen Anwendung und technologischen Entwicklung von Wasserstoff.
Das AIT Austrian Institute of Technology und die TU Graz starten im Sommersemester 2023 ein gemeinsames Doktoratsprogramm (PhD-Programm) zum Themenbereich Wasserstofftechnologien. Mit dieser neuen Doktoratsausbildung wollen die beiden Institutionen die Entwicklung von innovativen und effizienten Technologien für die Produktion von grünem Wasserstoff beschleunigen.
Doktoratsprogramm: Bewerbung seit 19. Oktober 2022 möglich
Das gemeinsame PhD-Programm fokusiert auf das Thema Reversible Hochtemperaturelektrolyse (HTE). Die Forschungsergebnisse aus den insgesamt vier zu besetzenden PhD-Stellen sollen dieses noch relativ neue und vielversprechende Verfahren signifikant verbessern.
Bei der Hochtemperaturelektrolyse wird Wasserdampf bei Temperaturen zwischen 750 °C und 850 °C in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet. Verwendet man dafür Strom aus erneuerbaren Quellen, entsteht grüner Wasserstoff mit einem Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent. Die HTE befindet sich noch in der Entwicklung und bedarf weiterer Forschung, insbesondere im Bereich der eingesetzten Materialien und der effizienten Integration in unterschiedliche industrielle Prozesse. Diese zentralen Forschungsfragen werden im PhD-Programm adressiert. Das AIT, die TU Graz sowie deren Beteiligung HyCentA Research GmbH kooperieren dazu bereits seit 2020 in nationalen Forschungsprojekten.
Am 1. Februar 2023 startet nun das erste gemeinsame PhD-Programm mit vier Plätzen – zwei am AIT in Wien und zwei an der TU Graz – und einer Laufzeit von drei Jahren. Die Bewerbungsphase startete am 19. Oktober 2022. Die Stellen sind im aktuellen Mitteilungsblatt der TU Graz beziehungsweise auf der AIT-Website im Bereich Offene Stellen. ausgeschrieben.
Für Wolfgang Hribernik, Head of Center for Energy, AIT, ist der Einsatz von Wasserstoff ein zentraler Baustein für ein nachhaltiges und emissionsarmes Energiesystem. Wir bieten mit diesem PhD-Programm ein einzigartiges Setting, um die Forschung der Wasserstofftechnologien auf höchstem Niveau in Österreich voranzubringen, so Hribernik. Am AIT Center for Energy werde der Fokus auf die Entwicklung von Wasserstofftechnologien und neuen Materialien gekoppelt mit den Anforderungen an ein zukünftiges Energiesystem und an die Dekarbonisierung im Industriekontext gesetzt.
Die Erzeugung von Wasserstoff durch Wasserspaltung in der Elektrolyse bietet nach Aussage von Alexander Trattner, TU Graz, Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme, enormes Potenzial zur Integration der erneuerbaren Stromquellen in das zukünftige Energiesystem. Insbesondere die Hochtemperaturelektrolyse weise höchste Wirkungsgrade auf und sei besonders gut für den Einsatz im energieintensiven Industrie- und Energiesektor geeignet. Im Zuge dieses PhD-Programms erforschen wir die Materialien für die Hochtemperaturelektrolyse, den Systemaufbau und die Integration der HTE in Industrieprozesse, um gesamtheitliche Verbesserungen zu erreichen, erklärt Trattner. Susanne Filzwieser
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