Material- und Prozessinnovationen für eine ressourcenschonende Mobilität

Werkstoffe 11. 03. 2016
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8. Nano und Material Symposium Niedersachsen 2015 in Kooperation mit der Salzgitter AG und der Volks­wagen AG – Experten diskutieren in Salzgitter Perspektiven unter anderem im Leichtbau

Mehr als 140 Teilnehmer versammelten sich anlässlich der Jahresveranstaltung des Nano- und Materialinnovationen Nieder­sachsen e. V. (NMN) Ende November 2015 im Gästehaus der Salzgitter AG. Im Fokus der Veranstaltung standen die Themen Neue Materialien, Oberflächen und Leichtbau im Kontext einer ressourcenschonenden Mobilität. Auftakt und Einstieg in das Thema boten die Führungen durch das Werk der Salzgitter Flachstahl GmbH sowie durch das Werk der Volkswagen AG in Braunschweig.

Salzgitter Flachstahl ist die größte Stahltochter in der Salzgitter-Gruppe und öffnete am 25. November, ebenso wie die Volkswagen AG in Braunschweig, ihre Tore zu den Produktionshallen. Beide Häuser standen dem Symposium mit dem Leitthema Material- und Prozessinnovationen für eine ressourcenschonende Mobilität als Kooperationspartner zur Seite und boten mit den Werksführungen einen besonderen Programmeinstieg. Das anschließende Get Together im Gästehaus der Salzgitter AG bot den Teilnehmern beste Möglichkeiten, das Thema zu vertiefen und ihr Netzwerk weiter auszubauen. Florian W. Haacke, Vorstandsvorsitzender des NMN e. V. und Beiratsvorsitzender der GXC Coatings GmbH, zeigte sich sehr zufrieden über die Resonanz zur Auftaktveranstaltung und das rege Interesse des Fachpublikums.

Das Fachprogramm am 26. November wurde eröffnet von Ulrich Grethe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Salzgitter Flachstahl GmbH, und Dr. Holger Manz, Leiter Entwicklung Batteriesysteme und Fahrwerk bei Volkswagen Braunschweig. Mit ihren Plenarvorträgen gaben sie einen umfassenden Überblick zu Stahl – der Werkstoff für heute und morgen (Ulrich Grethe) sowie zu Leichtbautechnologien der Zukunft – Symbiose aus Innovation und Wirtschaftlichkeit (Dr. Holger Manz). Auch Roger Krüger, verantwortlich für die Bereiche Automotive, Luftfahrt, Leichtbau im niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, betonte in seinem Grußwort, vertretend für Minister Lies, die Innovations-und Wirtschaftskraft der Mobilitätsindustrie in Niedersachsen und hob dabei besonders die darin verankerten Kernthemen Leichtbau, Neue Materialen und Oberflächen hervor. Diese bildeten auch den Fokus des NMN-Symposiums und wurden mit 20 Fachbeiträgen in drei Parallelsessions diskutiert.

Die Vortragsreihe Neue Materialien wurde moderiert von Dr. Frank Klose, Salzgitter­ Mannesmann Forschung GmbH, und Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier, Institut für Werkstoffkunde der Leibnitz Universität Hannover. In dieser Session präsentierte­ unter anderen Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Spitzer, Technische Universität Clausthal, einen Bericht mit dem Thema Neue Materialien durch innovative Prozesstechnologien und Dr. Joachim Schöttler, Salzgitter Mannesmann Forschung, informierte über Vergütungsfähige Stähle für hochbeanspruchte Bauteile neuester Fahrzeugserie.

In der Reihe Leichtbau, die von Dr. Andreas­ Gebauer-Teichmann, Volkswagen AG, gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Klaus Dröder, TU Braunschweig, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik, moderiert wurde, waren unter anderen Dr.-Ing. Michael Alsmann, Volkswagen AG, zu Warm­umformung – Leichtbau durch höchstfeste sicherheitsrelevante Karosseriebauteile und Dr.-Ing. Hans-Willi Raedt, Initiative Massiver Leichtbau/Hirschvogel Automotive Group, zu Leichtbaupotentiale durch Massivumformung zu hören.

In der Vortragsreihe Oberflächen unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Günter Bräuer, Fraunhofer-Institut für Schicht-und Oberflächentechnik IST, und Dr. Thorsten Reier, Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH, diskutierte unter anderen Henner Krug, AB – Anlagenplanung GmbH/Helmut Bauer, Bauer Anlagen e. K. die Thematik Mit Wirbelstrom lokal erwärmen und 70 % sparen. Dr. Martin Bretschneider, Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH referierte zum Thema Innovative Oberflächenfeinstrukturen.

Das Vortragsprogramm wurde bewusst ganzheitlich und branchenübergreifend ­gestaltet und mit der begleitenden Fachausstellung komplementiert. Partner wie das Fraunhofer-Institut für Schicht-und Oberflächentechnik in Braunschweig, die Mahr Metering GmbH und die TU Claus­thal präsentierten hier ergänzend zu den Fachbeiträgen Produkte und Komponenten zum Thema ressourcenschonende Mobilität.

Ein besonderes Highlight sowohl für die teilnehmenden Experten als auch für die jüngsten Gäste vor Ort, war der Schülerwettbewerb NMN Junior Contest, der bereits zum fünften Mal gemeinsam mit dem niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ausgetragen wurde. Insgesamt vier Schülergruppen niedersächsischer Schulen der Klassenstufen 7 bis 13 wetteiferten um innovative Lösungen und neue Werkstoffe für eine ressourcenschonende Mobilität. Ziel war es, einen besonders leichten, aber lastenfähigen Kran zu konstruieren.

Die Ergebnisse wurden nicht nur vom Fachpublikum bewertet, sondern mussten sich auch bei einem Live-Test auf der Symposiumsbühne bewähren. Die feierliche Siegerehrung der jungen Forscher nahm Ingelore Hering, Abteilungsleiterin für Industrie und maritime Wirtschaft im niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, vor. Insgesamt wurden Geldpreise in Höhe von 2500 Euro vergeben, mit denen neue beziehungsweise laufende Schulprojekte finanziert werden können.

Das Symposium ist die Jahresveranstaltung des Nano-und Materialinnovationen Niedersachsen e. V. (NMN). Ziel ist es, die drei Leitthemen Neue Materialien, Leichtbau und Oberflächen sowie die damit verbundenen Prozesstechnologien weiter voran zu treiben. Hier hat Niedersachsen besondere Stärken in Forschung und Entwicklung. Die Themen haben zudem enormes technologisches und wirtschaftliches Potential für aktuelle niedersächsische Zukunftsfelder wie Mobilität und Energie.

 

Text zum Titelbild: Expertentreffen zur Jahresveranstaltung des NMN e. V. (Bild:© innos – Sperlich GmbH)

 

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