Forschungsbau für die Nanomesstechnik
Nanotechnologie umfasst ein breites Spektrum zukunftsweisender Querschnitts-technologien. Ein Schlüssel zu ihrer Weiterentwicklung ist eine präzise Messtechnik, um Nanosysteme zu beschreiben, zu verstehen und herzustellen. Zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Nanometrologie baut das Land Niedersachsen für die TU Braunschweig ein neues Gebäude für das Forschungszentrum LENA. Bund und Land investieren gemeinsam über 33 Millionen Euro in den Forschungsbau. Er wird über eine hervorragende Ausstattung an Großgeräten für die Nanoanalytik verfügen.
Bei der Grundsteinlegung (von links): Waag, Müller-Steinweg, Ihbe, Heinen-Kljajić, Ullrich, Hesselbach, Schilling / Bildquelle: TU Braunschweig / Henrike Hoy
Das Laboratory for Emerging Nanometrology (LENA) ist ein Forschungszentrum der Technischen Universität Braunschweig, das in enger Kooperation mit der Physikalisch Technischen Bundesanstalt Braunschweig gegründet wurde und in Kooperation der beteiligten Institute bereits betrieben wird. Als Carolo-Wilhelmina-Forschungszentrum ist das LENA eine zentrale Einrichtung der TU Braunschweig. Es bündelt die interdisziplinäre Forschung auf dem Gebiet der Nanometrologie – dem präzisen Messen im Nanobereich – durch Zusammenführen von Arbeitsgruppen aus dem Ingenieursbereich, der Physik, Chemie und Lebenswissenschaften.
Das LENA vereint aktuell Institute aus den Fakultäten Lebenswissenschaften, Maschinen-bau und Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik der Technischen Universität Braunschweig mit den Abteilungen Elektrizität, Chemische Physik und Explosionsschutz sowie Optik und Fertigungsmesstechnik der Physikalisch Technischen Bundesanstalt.
Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig, erläuterte in seiner Begrüßung die Erfolgsgeschichte des LENA. Er würdigte besonders die Initiative der der Institute von Prof. Andreas Waag (Sprecher des LENA) und Prof. Meinhard Schilling sowie ihrer Partner an der PTB. Bereits jetzt werden, so Hesselbach, in Braunschweig Spitzen-forschung betrieben und High-Tech-Produkte auf dem wichtigen Zukunftsfeld der Nanomesstechnik gefördert.
Der Forschungsbau Laboratory for Emerging Nanometrology (LENA) in Stichworten
Kosten: Investitionsvolumen: 33.134.000 € Euro. Der Um- und Neubau am Standort Langer Kamp in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Zentrum für Pharmaverfahrens-technik“ (PVZ) wird finanziert durch Bund und Land Niedersachsen (Bundesanteil aktuell 14.515.500 Euro). Davon entfallen auf den Neubau des Bürogebäudes und den Umbau der Halle rund 22 Millionen Euro. Erstausstattung der Gebäude: 1.946.300 Euro, Forschungsgroßgeräte: 9.160.000 Euro
Ausstattung: Eine wesentliche Besonderheit des Forschungszentrums LENA ist die vorgesehene Ausstattung mit nanoanalytischen Großgeräten, die die analytische Infrastruktur der TU Braunschweig wesentlich ergänzen. Neben bildgebenden Verfahren spielen orts- und zeitaufgelöste Spektroskopische sowie Oberflächen-spektroskopische Analyseverfahren ebenso wie Verfahren zur Partikelcharakterisierung und Nanomanipulation eine wesentliche Rolle. Im Rahmen des Forschungsbaus wurden zehn Großgeräte (9.160.000 Euro), sowie kürzlich ein weiteres (elftes) Gerät aus einem Zusatzantrag mit (1.200.000 Euro) jeweils vorbehaltlich der Zustimmung der DFG zu den entsprechenden Großgeräte-anträgen genehmigt. Größtes Gerät und Herzstück wird ein Hochauflösendes Trans-missions-Elektronenmikroskop (HR-TEM) für das 3.500.000 Euro veranschlagt sind.
Neubau: Hier entstehen Büro- und Seminarräume mit einer Hauptnutzfläche von 1115 m² (Abmessung 53,5 x 14,2 Meter)
Um- und Neubau Bestandsgebäude: Dabei handelt es sich um einen von Walter Henn (einem ehemaligen Professor für Industriebau der TU entworfenen Hallenbau, der Teil eines 1961‐ 1965 realisierten Ensembles, war, das ursprünglich dem Denkmalschutz unterlag. Hier werden nun die baulichen Voraussetzungen geschaffen, um modernste Labortechnik zur Erforschung und Entwicklung metrologischer Methoden und Normale für nanoskalige Materialien zu integrieren. Es entsteht eine Hauptnutzfläche für Labore und Großgeräte von 1.418 m² (Abmessung 34 x 45,4 Meter). Das Gebäude wird über einen Verbindungsbrückengang an den Neubau 3331 angeschlossen.
Nutzung: Die Hauptnutzfläche von insgesamt 2574 m² schafft Arbeitsraum für über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Im LENA forschen zwölf Mitglieder bzw. Professoren aus drei Fakultäten der TU Braunschweig sowie acht PTB-Mitglieder aus vier Abteilungen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Zusätzlich werden mehrere Nachwuchsforschergruppen im LENA-Arbeiten.
Bauzeitraum: Baubeginn (Bauschilderrichtung am Langen Kamp 6): 13. Januar 2015, Grundsteinlegung: 18. April 2016, Richtfest: September 2016, geplante Fertigstellung: Herbst 2017.
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